Adam Bodor

Die Vögel von Verhovina

Einband: Gebundene Ausgabe
Verlag: Secession
Jahr: 2022
ISBN: 978-3-907336-19-9
Weiteres: 302 Seiten, mit Lesebändchen

CHF38.90


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Beschreibung

Heute, am internationalen Tag gegen den Lärm – der muss wohl extra für mich erfunden worden sein –, erzähle ich von einem Buch, auf dessen Rücken dieser Satz steht: »Wenn sich eine anhaltende Stille immer weiter ausdehnt, bekommt sie plötzlich einen Klang.« – Nur schon dieses Satzes wegen, aber dann ist da auch noch der Umschlag, zweifellos eine der herausragenden Covergestaltungen in diesem Jahr, auf perlendes Surbalin geprägte Vögel, die unversehens davonfliegen.
Adam Bodor, ungarischer Autor, bereits in den 90er Jahren von Egon Ammann entdeckt, findet sich mit dem seltsamen Buch »Die Vögel von Verhovina« im Secession Verlag wieder. Gute Adresse. Alles, was ich bisher über diesen Roman gelesen habe, es hat nicht viel mit dem zu tun, was ich als Leseerlebnis gerade erfahren habe. In einem vergessenen Tal, es könnte Alfred Kubins Welten entstammen, in einer Welt, in der ein permanentes Wabern, von Nebel oder von den Dämpfen schwefelhaltiger Quellen, eine Ausdünstung wie aus fauligem Mund, ein diffuses Licht wie in »Stalker«, die Lesenden während den einsamen und stillen Stunden begleitet, die uns Bodor in seinen »Variationen über letzte Tage« schenkt. Ich kann und werde Euch jetzt und hier keine Inhaltsangabe liefern, aber ein paar Querverweise, warum nicht: In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts liess ich mich von Angelopulos mit dem »Blick des Odysseus« durch eine mir nicht bekannte Welt mitnehmen – Angelopoulos, der bei der Preisvergabe in Cannes, es war nicht der Hauptpreis, nur meinte: »If this is what you have to give me, I have nothing to say.« –, oder Witold Gombrowicz, ohne dessen Bücher ich wohl nie erfahren hätte, was wahrhaft grosse Literatur ist – »Bacacay«, »Pornographie«, »Kosmos«, »Ferdydurke« –, die beiden scheinen schemenhaft auf, als ich mich in der Stille Verhovinas wiedergefunden hatte. Erstaunlicherweise hat mich die Lektüre auch an Ronsinos grandiose Novelle »Cameron« erinnert, die Pampa, der Balkan … Landschaften der oft albtraumhaften Erinnerung. Edmund Pochoriles Gasthof »Zu den zwei Schnepfen« – ich habe nicht mehr herausgefunden, bin vergessen gegangen.