Andrzej Stasiuk

Grenzfahrt

Seiten: 354
Einband: gebunden
Verlag: Suhrkamp
Jahr: 2023
ISBN: 978-3-518-43126-9

CHF34.50


Warning: Undefined array key "HTTP_REFERER" in /home/clients/bf418e709281a21f85894761f9001ffa/sites/sec52.ch/wp-content/themes/secsy/woocommerce/content-single-product.php on line 90
« zu unseren Buchempfehlungen

Beschreibung

Es gibt sie noch, die Bücher, die mich dazu bringen, alles stehen und liegen zu lassen, Bücher, die mir helfen, mich nicht zu verlieren, als ein durch die Welt der lauten Neuerscheinungen taumelnder und von diesen verwirrter Leser: Am Samstag lag »Grenzfahrt« von Andrzej Stasiuk, dem Leuchtturm unter den (mittel-)europäischen Autoren, auf dem Tisch, ich begann zu lesen und es begann so: »Er spürte, dass er den Boden verlor, und beugte sich etwas weiter hinunter, doch das Ruder reichte kaum bis zum Grund, und die Strömung drehte es ihm aus den Händen.« Einer kehrt mit seinem Vater in dessen Kindheitsdorf zurück, Erinnerungen aufspürend, die das schwindende Gedächtnis nicht mehr zu finden imstande ist; zwei junge, jüdische, Menschen fliehen aus einer Hölle in eine andere, über einen Fluss, hier die Deutschen (in Polen) dort der Iwan, in den ewigen Weiten der Landschaften im Osten. »Grenzfahrt« ist ein unfassbar berührender Antikriegsroman, geschrieben von einem Autor, der über alles die Landschaften und die Menschen in den Landschaften liebt, Menschen und Landschaften, im Verschwinden begriffen. Eine Trauer durchzieht diese Kostbarkeit von einem Roman, die sich wie eine Patina auf die Haut und in die Gedanken, Empfindungen des Lesenden (ich kann hier nur subjektiv sein) legt. Landschaften sind das Gedächtnis aller menschlichen Geschichte, zu glauben, dass sie ewig und verlässlich sind, ein Mythos. 1941 ist heute. Im Buch »Der Osten« (2017) erzählt uns Stasiuk von einer noch realen, doch sich auflösenden Landschaft, in »Grenzfahrt« ist es ein Gefäss aus Trauer, in das der Schriftsteller seine Feder getaucht hat und uns Fährmann ist, von hier nach dort.