Beschreibung
So einen Roman gibt es nur einmal – mein Dank geht an Ursula Zangger für den Tipp –, und dann noch einmal (davon später). ‚Sanftmütig‘ fällt mir dazu ein, genau, sanft & mutig sind sie, Leonard & Paul, die Holden Caulfields einer Welt, die sich selbst genügt. Einzelgänger contre coeur, ja, doch weder missmutig, noch ungehalten. Zwei Männer in ihren Dreissigern, der eine Waise, der andere zuhause wohnend, bei Peter & Helen, den wunderbaren Eltern, denen lebenslange Liebe beschieden ist, in gegenseitigem Respekt, Loyalität und Achtsamkeit verbunden.
Leonard schreibt einzigartige Einträge für Kinderlexika und Paul ist Postbote auf Abruf. Sie besuchen sich, spielen Brett- und Würfelspiele, schätzen Stille und die kleinen Freuden beim Verspeisen einer grossen Tafel Schokolade.
»Leonard wurde von seiner Mutter unter fröhlich überspielten Mühen allein grossgezogen (…), Paul wohnte noch mit seinen Eltern in dem Haus, wo er aufgewachsen war.«
Nun denn … Rónán Hession, irischer Schriftsteller und Musiker, ein Geschenk des Himmels.
Die Warmherzigkeit, der einzigartige Humor – wann hat mich ein Buch letztmals so zum Lachen verführt? –, diese philosophische Tiefe, die einer schreibend nur erreichen kann, wenn er die Menschen, im Speziellen seine Portagonistinnen und Portagonisten innig liebt.
Eine Hochzeit steht an, in Pauls Familie, und, vielleicht, eine Liebe in Leonards kleiner Welt des umfassenden Wissens … lest selber, macht euch eine Freude, und dann schenkt dieses Juwel denen, die euch die Liebsten sind.
Nachreichen will ich noch den Titel des zweiten Romans dieser Art und Gattung: Es handelt sich um Christoph Simons »Spaziergänger Zbinden«. Zwei Bücher wie zwei Sternschnuppen in klarer Nacht. Wünsch dir was, doch sprich es nicht aus. Solange es also solche Bücher zu lesen gibt, ist noch nicht alles verloren
Rónán Hession und Christoph Simon, oder wie es Paul in seinem preisgekrönten Satz formuliert hat: »Es wird empfohlen, obiges zu beachten.«