Lavie Tidhar

Maror

Gattung: Thriller
Seiten: 636 Seiten
Einband: gebunden
Verlag: Surhkamp
Jahr: 2024
ISBN: 978-3-518-47397-9

CHF30.50


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Beschreibung

»Manche schreiben mit Tinte, Tidhar schreibt mit Feuer.« schreibt Junot Díaz, und dem gibt es nichts hinzuzufügen. Eine Geschichte Israels als grossangelegtes Kriminalepos. Der Roman handelt in den Jahren zwischen 1974 und 2008, erzählt aber eine Geschichte von den Anfängen Israels/Palästinas bis in diese Tage hinein. Gegen Ende, als Leser, Leserin bin ich nach über 600 Seiten komplett erledigt und erschöpft, würde man sogar meinen, der Roman sei nach dem 7. Oktober 2023 geschrieben worden.
Ein vergleichbares Leseerlebnis ist mir bei der Lektüre von Guillermo Arriagas »Das Feuer retten« widerfahren. Zum Inhalt: Zwei Polizisten und Strippenzieher, Cohen und Sagi, die über Leichen zu gehen bereit sind, um ihrem Land zu dienen, gnadenlos unsympathische Figuren, von denen man doch nicht loskommt. Sie stehen für eine dunkle Geschichte Israels, oder noch genauer, für die dunkle Geschichte des Menschen. Des Menschen Gier nach Macht, dem jedes Mittel recht ist, sie zu erlangen. Drogen, Waffen, Mord.
Cohen und Sagi haben es mit jüdischen, arabischen und türkischen Gangstern, mit der CIA und dem KGB, mit den Contras und den Kartellen, mit militanten Orthodoxen und zynischen Politikern jeder Couleur zu tun.
Gerne zitiere ich hier den Klappentext, der perfekt zusammenfasst: »Tidhar entwirft ein gewaltiges, kaleidoskopisches Panorama aus politischen Skandalen, Korruption, Mord und Verbrechen auf staatlicher und privater Ebene, das sich auch auf die weltweiten Aktivitäten Israels bezieht. Ein Epos, das zu Recht mit Balzac und Dickens verglichen wurde. Ein Epos auch über Moral und Realpolitik, eine Art Chronique scandaleuse Israels und ein grimmiges, schwarz-humoriges Plädoyer für dessen Existenzrecht.«
Die Lektüre des Romans hat mir im wahrsten Sinne des Wortes den Schlaf geraubt, und mir jetzt, in diesen wirren Zeiten, einen Blick auf Zusammenhänge geschenkt, die weit über den Nahostkonflikt hinausreichen.
Ich empfehle diesen Roman uneingeschränkt allen, die jenseits von Ideologien, versuchen, den durchgeknallten Weltenlauf zu verstehen.
Noch dies: Maror – ist hebräisch und meint die bitteren Kräuter auf dem Sederteller, zu Beginn des Pessachfestes.